Interview für den Newsletter von Klatovy

Wie viele Veranstaltungen mussten Sie dieses Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie absagen? Welche der Veranstaltungen bedauern Sie am meisten?

Es ist etwas komplizierter als das. Um das Zentrum am Laufen zu halten, muss man Aktionen lange im Voraus planen und die einzelnen Prozesse richtig einstellen. Ventolin sagte uns nach einer Veranstaltung, wir sollten durchhalten, nach zwei Jahren würde das Ganze zusammenbrechen. Und tatsächlich - im März 2020 war es endlich soweit, die Veranstaltungen waren für ein Jahr im Voraus geplant und alles lief nach Plan. Wir rollten wie ein Bulldozer und es ist schwer zu sagen, was wir am meisten bedauern. Unsere 59 abgesagten Veranstaltungen hätten einfach die Stimmung von ein paar Tausend Menschen verbessern können, so aber verfielen sie wahrscheinlich in Trägheit und häuslichen Alkoholismus. Ansonsten ist Ventolin ein Prophet, nach zwei Jahren sind die Dinge wirklich kaputt gegangen, aber wahrscheinlich ein bisschen anders, als er dachte... Ich glaube, unser größtes Bedauern ist, dass wir den 2. Geburtstag des Falcon Club im Herbst nicht feiern konnten, zu dem wir den ausgezeichneten P/\ST, Dmitrievna und andere Libationen eingeladen hatten.

Haben Sie Veranstaltungen für 2021 geplant oder planen Sie bereits jetzt bestimmte Veranstaltungen? Wie sehen Sie die Fortsetzung Ihrer kulturellen Aktivitäten im Jahr 2021?

In der Tat sind wir jetzt wie Kulturbären und haben die ganze Aktivität in den Winterschlaf versetzt. Es geht nicht nur darum, ein qualitativ hochwertiges Event zu organisieren, und im Moment weiß niemand, was morgen passieren wird, also gibt es kein Arrangieren und Warten. Wir haben erkannt, wie wackelig unser kultureller Untergrund ist, und wir versuchen, andere Wege der Produktion zu finden. Mit einigen Vereinen gründen wir die Initiative Eisbrecher der Kultur. Wir beabsichtigen, LIVE STREAMS mit verschiedenen Künstlern von interessanten Orten im ganzen Land zu übertragen - aus der Natur, von Schlössern, Brücken oder sogar vom Schwarzen Turm. Im Falken-Kulturzentrum geht es um die innere Stärke einer Gruppe von Menschen, die die Kultur nicht aufgeben, selbst wenn sie in die Knie gezwungen werden. Bleiben Sie dran, sobald es soweit ist, werden wir es wieder in Gang bringen!

Hat die Pandemie Ihre Vorstellung von der Kultur in Klatovy in der Zukunft beeinflusst? Haben Sie vor, etwas anders zu machen?

Dank der großen Unterstützung der Fans des Klubs während der ersten Welle der Pandemie wurde uns bewusst, wie wichtig der Falkenklub nicht nur im kulturellen Bereich in Klatovy ist. Während der Frühjahrssperre kamen etwa dreißig Künstler aus der ganzen Pilsner Region, um uns durch Streaming-Veranstaltungen zu unterstützen, was wir sehr schätzen. Einige Bands traten sogar auf und unterstützten den Klub auch noch finanziell - das gibt einem einen enormen Auftrieb. Es sei darauf hingewiesen, dass sich das Kulturzentrum Falke seit Beginn seines Bestehens nicht nur als Musikklub, sondern auch als Bildungs- und Gemeinschaftszentrum profiliert hat. Das Team unseres Clubs ist im letzten Jahr erheblich gewachsen und sehr breit gefächert - das ist unser großer Vorteil. Dies hat sich auch während der Pandemie gezeigt. Zum Beispiel hat die Zusammenarbeit mit dem ADRA Volunteer Centre unglaubliche Früchte getragen. Unsere Strategie, mit anderen Gemeinden und Verbänden zusammenzuarbeiten, hat sich als richtig erwiesen und wir werden sie fortsetzen. Wir haben also nicht vor, etwas völlig anderes zu machen, aber besser und mit noch mehr Fokus auf Partnerschaften und Beziehungen. Es wird nicht einfach sein, wir fangen wieder ganz von vorne an - es wird mindestens 2 Jahre dauern, bis wir die Menschen wieder an das Zentrum gewöhnen können - aber es werden, so hoffen wir, wunderbare 2 Jahre werden. Wir freuen uns schon darauf! OHNE SIE WIRD ES UNS NICHT GEBEN!

Im Namen der Leitung des Kulturní centrum Falcon z. s. Martin, Petr, Bára, Dan und Šimon